Mal laut nachgedacht (Stimme zum Spiel in Leipzig aus Sicht eines Spielers)

Hey Hey alle miteinander.

Wie ihr alle schon gemerkt habt gibt es in dieser Saison allerlei Neues beim Sportclub. So auch dieser Playersblog in dem ihr, die Freunde unseres Vereins und Sports, einblicke in unseren Alltag bekommt. Es wurde sich ja viel gefragt warum sich kein Spieler im Gästebuch zur Rede stellt. Auf diese Anfragen gibt es nun eine Antwort – dieser Playersblog. Hier könnt ihr dann auch gezielte Fragen zu uns oder unseren Berichten stellen.

Jeder Spieler wird hier den ein oder anderen Bericht schreiben über dies und das. Was so passiert im Leben eines Voleyballers. Also viel Spaß beim lesen, Antworten schreiben und diskutieren.

Ich mach heut den Anfang. Und schreibe einen kleinen Bericht über das Spiel am letzten Samstag gegen Leipzig. Den ein oder anderen Rechtschreibfehler mögt ihr mir bitte verzeihen bin nämlich leicht legastenisch veranlagt.

Kommen wir nun zum Spiel in Leipzig.

Dies stand im Vorfeld unter keinem guten Stern. Alles hatte seinen Ursprung mit der Vergebung der Trainingszeit in Leipzig genommen. Da es üblich ist vor dem Spiel in der Halle der Heimmannschaft zu trainieren hatten wir uns um eine Hallenzeit um 13 Uhr in Leipzig bemüht. Was normal kein Problem ist, dann auch keins war aber eins wurde. Wir bekammen die Bestätigung von der Ansprechperson in Leipzig, dass die Halle um 1 für uns bereit ist. Einige Tage später bekammen wir den Anruf aus Leipzig, dass es leider nicht möglich ist um 1 die Halle zu nutzen, da sie angeblich „belegt“ wäre und es sei nur eine Trainingszeit um 10 Uhr möglich. Natürlich totaler Quatsch. Die Halle war lediglich von 11-12 belegt und die restliche Zeit frei. Also alles taktisches Vorgeplenkle um uns aus dem Konzept zu bringen. Ihr seht also jedes Spiel hat auch sein Vorspiel und wir mussten es eingehen.

Deswegen fuhren wir mit Wut im Bauch und mit etwas verschlafenen Mienen um 7.30 Uhr mit dem Reisebus nach Leipzig. Viel aktiv waren wir nicht im Bus fast jeder Spieler schob sich seinen Vierersitz zusammen und legte sein müdes Haubt auf sein Kissen und schlummerte noch ein paar Stunden. Als wir etwas verspätet in Leipzig eintrafen und sich unser Schlafkontingent etwas verbessert hatte, trainierten wir unsere Stunde.

Die Halle in Leipzig war sehr ungewohnt für uns. Die Halle gehörte der Uni in Leipzig und glich eher einem Tanzsall als einem Volleydome. Die Decke erstreckte sich nahe zu 20m in den Himmel und die großen Fenster spendeten einige unangenehme Lichtquellen und der Boden war so glatt wie eine Eisfläche.

Nichts desto trotz war das frühe Training gelungen und wir fuhren in unser Tageshotel am Stadtrand von Leipzig in einem verkommenden Industriegebiet wo es stark nach verbrannten Gummi stank. Dort aßen wir zu Mittag, schliefen oder beschäftigten uns mit Multimediaartikeln, tranken Kaffee und machten uns fürs Spiel um 20 Uhr klar.

In der Halle angekommen machte eine schon früh große Zuschauerzahl Eindruck. In diesem Tanzsaal saßen schon fast 500 Zuschauer und die Mannschaften waren noch nicht einmal da. Wir wurden dennoch freundlich von Leipziger Publikum empfangen was die kleinen Vorfälle vor dem Spiel etwas relativierte.

Ich persönnlich freute mich auf das Aufeinandertreffen. Gerade aus dem Grund, dass so viele alte Weggefährten auf der anderen Seite standen und man selber zeigen konnte wie man sich verbessert hat. Dies lies meine Motivation nochmals in die Höhe schnellen.

Gegen „Paule“, Dirk „Didi“ Mehlberg, Michael Neumeister und Hannes Höpfner wieder zuspielen versprach brisants. Und so entwickelte sich auch das Spiel.

Wir begannen mit Jaro im Zuspiel, Falko auf Diagonal, Felix und Böhme auf Mitte und Prüsi und Panousos auf Außen und Frank als Libero. Die ersten Punkte verliefen ganz gut. Unser Team konnte sich schnell in Führung setzen und hielt diese bis zum Ende des Satzes. Es sah alles nach einem ungefährlichem ersten Satzerfolg für uns aus. Doch dann schluderten wir und der Vorsprung scholtz auf einen Punkt. Mit Satzball im Rücken bei 24 : 23 sollte der Satz trotzdem zu gewinnen sein doch, dass konnten wir nicht meistern. Ein starker Helbig machte uns das Leben schwer. Wir hatte es nicht geschaft ihn zu eleminieren und so sorgte er immer wieder für Punkte über die zwei. So mußten wir den Satz abgeben mit 24 :26.

Nun der zweite Satz. Selbst hatten wir uns das Leben schwer gemacht. Die Leipziger Fans hatte wir aufgeweckt und zum brennen gebracht was sich positive auf unseren Gegner auswirkte. Die trafen jeden Ball, spielten sensationell in der Abwehr gerade der Hawaianer Vernon Pedlowski lies unsere Angriffe verpuffen. Falko wurde dann durch Jovan ersetzt, der zunächst das Spiel über die Diagonal verbesserte dies aber nicht lange hallten konnte so stand es irgendwann 19 : 22 für Leipzig und wir mit dem Rücken an der Wand. Nun musste was passieren. Das merkten auch die zahlreich mitgereisten Fans um Bernd Paul, der die Umdrehungen pro Minute seiner Riesenrassel nahe zu auf 2000 brachte und ein höllen Lärm von Anfeuerungsrufen in den Stimmlagen Alt, Bass und Sopran uns wieder den nötigen Wind in die Segel bließ. Nur so konnten wir den Satz auf 26 : 24 drehen. Gestärkt und mit dem gedrehten Satz als psychische Stütz gingen wir in den dritten Satz.

Normal sollten wir mit dem Rückenwind schnell wieder in Führung gehen. Aber Paule auf Leipziger Seite hatte etwas dagegen und die passende Antwort auf Lager. Mit vier knallharten Aufschlägen machte er uns das Leben schwer und zwang so auch Micha zu einer Auszeit beim Stande von 0:4. Doch alles nutze nichts. Von diesem Schock erholten wir uns nicht und gaben den dritten Satz klar ab.

Der vierte Satz musste nun gewonnen werden um noch die Chance auf einen Sieg zu waren. Uns so faste sich unser Grieche Panousos ein Herz und servierte eine Reihe guter Aufschläge. Wie die Freude bei uns in den Gesichtern stand so stand der Frust in den Gersichtern der Leipziger. Die zweite Technicheauszeit verlautete ein 16 : 5 für uns. Dieser Satz war gelaufen. Oder ? Denn von Sicherheit keine Spur. So nähert sich Leipzig dem Ausgleich immer mehr. Bis zum 21:17 kammen sie herran. Doch alle Aufholljagt lohnte nicht. Wir fingen uns und sicherten uns den vierten Satz.

 Der fünfte Satz sollte nun die die Entscheidung bringen.

Von Normalität keine Spur. Die Fans taten es dem Spiel gleich und kämpften mit lauten Anfeuerungen um den Sieg ihres Teams. Man verstand sein eigenes Wort kaum. Es brannte in Leipzig. Obwohl unsere Fans zahlenmäßig in Unterzahl waren war davon nichts zu merken und so wurde das Spiel ein halbes Heimspiel, da die Fans, wie wir es aus der Sömmeringhalle kennen, aus dem Spiel eine Party machten. Unser K1 stand und hielt den guten Aufschlägen aus Leipzig stand und jeder punktete nach belieben. Prüsi und Panousos punkteten über Außen, Böhme und Felix bomten auf Mitte und Falko zeigt auch wieder warum er so gefürchtet wird. Zudem konnten die Leipziger nicht mehr so effektive agieren wie zuvor und so war der fünfte Satz unsere Sache. Erleichtert über den Sieg zeigten sich alle Spieler, Fans und Delegierte.

Nun haben wir Tabellenplatz vier erobert und gehen in die WM Pause. Eine Woche Urlaub steht an. Am Montag und Dienstag geht es noch zum Kraft und Ausdauertest und dann ist Frei.

Trotz des Sieges warnte Micha vor Selbstzufriedenheit. Wir haben noch einiges zu tun um unsere Ziele zu verwirklichen. Er forderte eine noch höhere Fokussierung auf den Volleyball von jedem einzelnen.

Nach einer bequemen Busfahrt erreichten wir Berlin um 1:30 Uhr.

Tot müde ging es dann ins Bett.

Das war der Tag.

Ich hoffe euch hat der Bericht gefallen und ihr konntet euch ein etwas genaueres Bild über das Spiel machen und einen kleine Blick backstage werfen.

Bis zum nächsten Bericht euer Westi.

 

P.S.: In der nächsten Ausgabe des Volleyball Magazins ist ein großer Bericht über denn SCC drin. Schaut mal rein wenn ihr Lust habt.

2 Responses to “Mal laut nachgedacht (Stimme zum Spiel in Leipzig aus Sicht eines Spielers)”

  1. Pomi sagt:

    Da ist wohl ganz klar die alte Road2India Welle rübergeschwappt oder und Westi natürlich in vorderster Front (oder aber mit der meisten Zeit ;))

    Liebe Grüße aus Schweden,

    Pomi

  2. Daniel Schaeffer sagt:

    Hallo Westi,

    Dass mit der Halle war ja wirklich großes Pech für euch.
    Viel Spaß in den trainingsfreien Tagen.

    Daniel Schaeffer
    daniel-volleyball@gmx.de

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